Keyword Recherche einfach erklärt

oder Wie ich 2008 fast an „kostenlose klingeltöne“ verzweifelt bin

Okay, peinliches Geständnis zum Start:
Meine erste keyword-recherche habe ich 2008 gemacht. In einem WG-Zimmer, mit einem klapprigen Laptop, Capri-Sonne links, irgendwelche Krümel in der Tastatur (keine Ahnung woher) und dem festen Glauben, dass ich das Internet jetzt durchgespielt habe. Spoiler: habe ich nicht.

Ich wollte damals für ein Projekt zu „kostenlose Klingeltöne“ ranken. Ja. Klingeltöne. Und ich dachte ernsthaft, SEO heißt: Keyword oft genug hinschreiben, fertig. Äh. Nein.

Seitdem sind ein paar Jahre vergangen, sehr viele suchanfragen, ein bisschen Frust, ziemlich viele Rankings, und heute weiß ich: Keyword Recherche einfach geht. Wirklich. Wenn man aufhört, sich selbst zu sabotieren.

Und genau darüber reden wir jetzt. Locker. Verständlich erklärt. Ohne Agentur-Gelaber. Deal?

Warum keyword recherche überhaupt so ein Ding ist (leider)

Ich weiß, ich weiß. Niemand wacht morgens auf und denkt:
„Geil, heute mache ich keyword recherche.“

Aber hier kommt die unbequeme Wahrheit:
Ohne keyword-recherche schreibst du content für… ja, für dich selbst. Und vielleicht deine Mutter. Aber nicht für User, nicht für suchmaschinen und ganz sicher nicht für organischen Traffic.

Keyword recherche ist im Kern nichts anderes als:
👉 Herausfinden, was echte Menschen wirklich bei Google eingeben, wenn sie ein Problem haben.

Nicht das, was du schön findest.
Nicht das, was sich im marketing fancy anhört.
Sondern das, was in den suchbegriffen bei Google steckt.

Moment, kleine Abschweifung (passiert mir öfter)

Neulich hat mir meine Freundin Lisa erzählt, sie hat 14 Blogartikel geschrieben. Alle liebevoll. Alle „umfassend“. Alle… ohne ein einziges bestimmtes keyword. Ergebnis: 12 Klicks im Monat. Davon 3 von ihr selbst. Autsch.

Und genau da sind wir beim Punkt.

Keyword Recherche einfach gedacht (bitte einmal durchatmen)

Vergiss komplizierte Prozesse. Wirklich.
Eine gründliche keyword-recherche besteht im Grunde aus vier Fragen:

  1. Wonach suchen Menschen wirklich?
  2. Wie hoch ist das suchvolumen?
  3. Welche suchintention steckt dahinter?
  4. Habe ich realistisch eine Chance, dafür zu ranken?

Das war’s. Alles andere sind tools, Details und Spielereien.

Suchintention verstehen (oder: Warum Google kein Tagebuch ist)

Suchintention verstehen (oder Warum Google kein Tagebuch ist)

Die suchintention ist der Punkt, den fast alle unterschätzen.
Und ja, ich auch. Lange.

Wenn jemand „keyword recherche einfach“ sucht, dann will diese Person:

  • keine Agentur-Pitchfolie
  • keinen Wikipedia-Artikel
  • sondern eine hilfreiche, verständlich erklärte Anleitung

Es gibt grob:

  • informationale Suchanfragen
  • transaktionalen Kram
  • ein bisschen Navigation dazwischen

Wenn du Content baust, der nicht zur Intention passt, kannst du optimieren wie du willst. Du wirst nicht gerankt. Punkt.

Verschiedene Arten von Keywords (kurzer Überblick, versprochen)

Verschiedene Arten von Keywords (kurzer Überblick, versprochen)

Es gibt:

  • short-tail-keywords (kurz, hohes suchvolumen, viel wettbewerb)
  • long-tail-keywords (länger, spezifisch, weniger traffic, aber oft bessere klicks)
  • keyword-kombinationen
  • und diese komischen Mischformen, die man erst nach Kaffee versteht

Gerade für Selbstständige sind long-tail-keywords Gold wert.
Wenn du tiefer einsteigen willst:
👉 longtail keywords finden

Tools, Tools, Tools (aber bitte mit Maß)

Tools, Tools, Tools (aber bitte mit Maß)

Ich liebe tools. Wirklich. Aber sie sind Werkzeuge, keine Orakel.

Ein paar Klassiker:

  • Google Keyword Planner (ja, der aus google ads)
  • ahrefs (auch als ahrefs keyword bekannt)
  • semrush keyword
  • sistrix (einmal erwähnt, versprochen)
  • google trends
  • google suggest
  • google search console

Wichtig:
Ein tool zeigt dir Zahlen. Denken musst du selbst.

Suchvolumen ist nicht alles (ich habe es trotzdem geliebt)

Suchvolumen ist nicht alles (ich habe es trotzdem geliebt)

Früher war ich fixiert auf hohen suchvolumen.
Heute weiß ich: Monatliches suchvolumen ohne Kontext ist… naja… hübsch, aber oft nutzlos.

Ein keyword mit 100 Suchanfragen kann mehr Umsatz bringen als eins mit 10.000.
Stichwort customer journey.

Keywords auswählen, ohne wahnsinnig zu werden

Hier mein leicht chaotischer, aber funktionierender Prozess:

  • Sammle viele keywords (viele keywords sind okay, Panik nicht)
  • Prüfe Suchintention und SERPs
  • Streiche alles, was nicht zu deiner zielgruppe passt
  • Vermeide keyword kannibalisierung
    (ernsthaft, tu dir den Gefallen 👉 keyword kannibalisierung vermeiden)
  • Entscheide dich pro Seite für ein jeweiliges keyword

Klingt simpel. Ist es auch. In der Theorie.

Keyword Analyse ohne Agentur (ja, das geht)

Du brauchst keine seo betreuung für 2.000 € im Monat, um eine solide keyword-analyse zu machen.

Wenn du das selbst machen willst:
👉 keyword analyse ohne agentur

Und wenn du ganz am Anfang stehst:
👉 keyword recherche für selbstständige

Kleine Pet-Peeve-Randnotiz (sorry not sorry)

Und fang mir bloß nicht mit Leuten an, die sagen:
„SEO ist tot.“

Nein.
Schlechte suchmaschinenoptimierung ist tot.
Guter content, der auf richtige keywords optimiert ist, funktioniert. Auch 2025. Auch für KI. Auch für featured snippets.

Onpage, Domain, Rankings – kurz angerissen

Keywords richtig einsetzen heißt auch:

  • keywords auf ihrer website sinnvoll verteilen
  • keine 17 Seiten, die für dasselbe keyword rankt
  • saubere onpage-optimierung
  • domain und Thema müssen zusammenpassen

Google ist nicht dumm. User auch nicht.

Persönliche Erfahrung (leicht selbstironisch)

Ich habe einmal drei Monate lang für ein keyword optimiert, das niemand gesucht hat.
Null suchanfragen. Wirklich null.
Ich war stolz auf den Artikel. Google so: 🤷‍♂️

Seitdem prüfe ich jede suchanfrage. Immer.

Zusammenfassung (oh, wir sind schon hier?)

Keyword recherche einfach bedeutet:

  • Menschen verstehen
  • Suchbegriffe ernst nehmen
  • tools nutzen, aber nicht anbeten
  • content schreiben, der hilft
  • optimierung mit gesundem Menschenverstand

Und ja, es dauert. Aber es lohnt sich.

Und jetzt du

Wie gehst du aktuell an keywordrecherche ran?
Planlos? Überperfektionistisch? Oder gar nicht?

Wenn dir dieses leicht wirre Gedankending gefallen hat, schau dich gern weiter um. Kein Druck. Ich sitze derweil hier, trinke Kaffee und frage mich, warum ich 2008 wirklich dachte, Klingeltöne wären eine gute Idee.